Fütterung

Ein Tag ohne ausreichend Nahrung: Todesgefahr! (Quelle: B2)
Ein Tag ohne ausreichend Nahrung: Es droht Todesgefahr! (Quelle: B2)

Warum darf ich ganzjährig “Zu”-füttern?

Es ist einfach nicht mehr ausreichend Nahrung für unsere Wildvögel vorhanden.
Deshalb werden es immer weniger: 80% in 200 Jahren! (Quelle: A1)
Doch fangen wir vorne an:

Grundsätzlich brauchen die Wildvögel folgende 3 Grundnährstoffquellen:

und natürlich als wichtige Ergänzung:

immer abgerundet durch ausreichend Wasser.

Die wichtigen Grundnährstoffe

Wenn wir uns nun einmal ansehen, in welcher Form diese Grundnährstoffe für die Wildvögel zu finden sind, wird schnell klar, dass zu wenig von diesen vorhanden sind.
Daher haben die Gartenvogelbestände im Laufe der letzten 200 Jahre um ca. 80% (!) abgenommen. (Quelle: A1)

Wo sind diese Nährstoffe enthalten?

Eiweiß: Wichtigste Quelle sind die Insekten und Spinnentiere. Alles was “kreucht & fleucht” – damit sind die Fluginsekten, die Bodeninsekten (Würmer, Larven, Springschwänze, Asseln, etc.) und die Vielzahl der Spinnentiere gemeint. Wie wir wissen, gibt es heutzutage viel zu wenig von ihnen.

Fette: Pflanzliches Öl in den Wildsämereien und Nüssen sowie tierisches Fett über Insekten, Würmer, Larven, etc.. Auch diese sind schwer zu finden.

Kohlenhydrate/Ballaststoffe, Vitamine & Spurenelemente:
Die Vielzahl an unterschiedlichen Früchten und Beeren der Wildpflanzen (Blumen, Kräuter, Gräser, Sträucher und Bäume) tragen die gut verdaulichen Kohlenhydrate sowie die wichtigen Vitamine & Spurenelemente in unterschiedlicher Menge in sich.

Wildwiese

Was können wir daraus erkennen?

Es wird ersichtlich, wo das Ungleichgewicht liegt.

In einem idealen Naturraum sind von den oben aufgeführten Nährstoffquellen alle reichlich vorhanden und es bildet sich ein Gleichgewicht zwischen Nahrungsangebot und Nachfrage der Tiere. Doch heute ist der Tisch, selbst in naturnahen Gärten, nicht reich genug gedeckt. Es fehlt einfach an Menge und Variation von Grundnährstoffen, insbesondere der 2 wichtigen Bausteine: Insekten & Spinnentiere sowie Wildsämereien & Nüsse (Lieferanten für Eiweiß & Fette).

Die Ursachen hierfür sind vielseitig und haben sich im Laufe der Zeit (seit 1800) stetig in eine für die Waldvögel bedrohliche Richtung entwickelt. Auch wenn wir es nicht gern lesen, wir sind als Gemeinschaft – unbewusst und sicher nicht mit Absicht – in irgendeiner Form daran beteiligt. Die sich veränderten Entwicklungsbereiche sind:

Verringerung der Naturflächen und Biodiversität durch die Entwicklung in den Bereichen (Quelle: A4)

  • Land-, Forst-, Wasser & Gartenwirtschaft
  • Jagd & Verfolgung
  • Freizeit & Erholung
  • Verkehr, Siedlungsbau & Wohnen
  • Industrie, Gewerbe & Rohstoffgewinnung

Mehr Informationen über unsere Literaturempfehlungen.

Verringerung der Naturflächen durch...

All diese Bereiche haben sich im Laufe der Zeit in ihrer Nutzungsstruktur stark verändert. Die Auswirkungen auf die Flächen, der Flächenmenge sowie deren Beschaffenheit und somit auch auf den Lebensraum der Insekten, Spinnen- & Bodentiere, Pflanzen und Wildvögel, sind enorm. Die Folge davon ist, dass sich die Biodiversität insgesamt deutlich verringert hat.

Was ist die Schlussfolgerung? Was können wir tun?

Die Wildvögel haben also nicht nur weniger Flächen, auf denen sie leben und ihre Jungen großziehen können, sondern auch viel zu wenig Nahrung. Schon bei einem Tag ohne ausreichend Nahrung droht durchaus Todesgefahr! (Quelle: B2)
Je spezialisierter sie sind, desto schneller verschwinden sie.

Diesem Abwärtstrend können wir entgegenwirken, indem wir unseren Gartenvögeln ganzjährig “zu”-füttern. Was das bedeutet, findet ihr unter Jahreszeitenfütterung. Damit unsere Gärten wieder mehr Wildvögel beherbergen und die heute noch vorhandene Artenvielfalt bestehen bleibt, denn:

Was habe ich davon, Vögel zu füttern?

Probiert es doch einfach mal aus!